Der Wei(ß)heit nächster Schuß
Soso, da ist er ja doch noch.
Dieser fiese Mob, schäbige Geselle und schleimige Schmarotzer. Lässt sich auf ewig lange Zeit nicht sehen, spricht mit niemandem, ruft nicht an und schickt einfach andere wackere Mitstreiter los, die seinen Platz ausfüllen sollen.
Was wäre es so schön, könnte man sich in diesen äußerst rasenden Zeiten, denen es an der Erhaltung liebgewonnener Traditionen scheinbar gar nicht gelegen ist, noch auf Aussagen und markige Worte verlassen.
Aber Umgangsformen und über Jahre, eigentlich für jeden klare, Regeln des zwischenmenschlichen Gesellschaftsspieles scheinen sich im Dickicht einer elektronischen Gesellschaft immer weiter zu verlieren.
Die schöne Floskel hier, das schmeichelhafte oder gar ironische Zwinkern im Augenwinkel, der gewählte, literarisch ambitioniert untermauerte Gruß zum Schluß, alles weg.
Was konnte man im geschriebenen Wort einst so schön sein Halbwissen einflechten.
Ouhh, ein Rilke Gedicht (das man sich gerade noch so aus der Schule behalten hatte) im liebevoll angerichteten Umschlag, mit der Einladung zur sonntäglichen Ausfahrt, mit dem hart zusammengesparten Moped, an die hübsche Bedienung im Eiscafé, die man schonmal auf der letzten Feier zaghaft ansprach. Schleimig OK. Aber ein bißchen überspitzt müssen wir ja sein, ist ja kein Illuminaten-Roman hier.
Der große Literat ward also geboren. Das war großes Kino, man mußte sich Gedanken machen, etwas überlegen, seinen eigenen Stil formen. Auch wenn es letztlich vielleicht zu einer dezent unkonsequenten Holprigkeit führte, dieses amüsant dilettantische machte es zum Schluß vielleicht aus.
Lange ist das noch nicht her, es ging nur rasend schnell vorbei. Durch den überall gegenwärtigen Funkraum schwirrende Kurznachrichten zwingen den Protagonisten dazu, sich auf sagenhafte 160 Zeichen zu begrenzen. Die elektronische Post bietet da mehr Raum, doch ehrlich: Wann erlebte man dort zuletzt in seinem Posteingang ein Schriftstück mit Groß- und Kleinschreibung oder gar klar zu definierendem Anfang und Ende?
Die Arbeitswelt macht es sich da noch einfacher, da werden nur noch Fakten hin und her über den glasfaserigen Äther geschleudert. Platz für Kleinig-, Nettigkeiten? Pah, es muß ja schnell und gewinnorientiert gearbeitet werden im Supply-Attach-Main-Store-Power-Holding Management einer Firma, die früher vielleicht einfach nur Lebensmittel verkauft hat.
So kann man zwischenmenschliche Verbindungen natürlich auch zerstören, es bedarf dazu keinen "Krieg des Terrors", wie im vergangenen Jahr Sacha Baron Cohen, alias "Borat", US-amerikanische Aktivitäten so schön polemisch provozierend taufte.
Natürlich ist der schnelleren und einfacheren Kommunikation ein gewisser praktikabler Sinn nicht abzusprechen, genutzt wird es natürlich gerne, wir schreiben ja auch unsere eigene, elektronische Kolummne hier.
Doch in die sich hier gerade zart einschleichende Romantik, möchte die reine Fakten-Nutzen-Orientiertheit nicht so recht passen.
Denn nun fällt er doch noch, von oben und schleicht sich so schön nonchalant ein.
Der Schnee.
So isser, irgendwie immer von oben herab. Diese Natur, einen schönen Freund haben wir uns da ausgesucht. Macht mir einfach meine schönen Planungen für einen Freibadbesuch im Januar kaputt.
Wenigstens ist er so schön nutzlos, dass er mir gerade richtig sympatisch wird.
Soso, da ist er ja doch noch.
Dieser fiese Mob, schäbige Geselle und schleimige Schmarotzer. Lässt sich auf ewig lange Zeit nicht sehen, spricht mit niemandem, ruft nicht an und schickt einfach andere wackere Mitstreiter los, die seinen Platz ausfüllen sollen.
Was wäre es so schön, könnte man sich in diesen äußerst rasenden Zeiten, denen es an der Erhaltung liebgewonnener Traditionen scheinbar gar nicht gelegen ist, noch auf Aussagen und markige Worte verlassen.
Aber Umgangsformen und über Jahre, eigentlich für jeden klare, Regeln des zwischenmenschlichen Gesellschaftsspieles scheinen sich im Dickicht einer elektronischen Gesellschaft immer weiter zu verlieren.
Die schöne Floskel hier, das schmeichelhafte oder gar ironische Zwinkern im Augenwinkel, der gewählte, literarisch ambitioniert untermauerte Gruß zum Schluß, alles weg.
Was konnte man im geschriebenen Wort einst so schön sein Halbwissen einflechten.
Ouhh, ein Rilke Gedicht (das man sich gerade noch so aus der Schule behalten hatte) im liebevoll angerichteten Umschlag, mit der Einladung zur sonntäglichen Ausfahrt, mit dem hart zusammengesparten Moped, an die hübsche Bedienung im Eiscafé, die man schonmal auf der letzten Feier zaghaft ansprach. Schleimig OK. Aber ein bißchen überspitzt müssen wir ja sein, ist ja kein Illuminaten-Roman hier.
Der große Literat ward also geboren. Das war großes Kino, man mußte sich Gedanken machen, etwas überlegen, seinen eigenen Stil formen. Auch wenn es letztlich vielleicht zu einer dezent unkonsequenten Holprigkeit führte, dieses amüsant dilettantische machte es zum Schluß vielleicht aus.
Lange ist das noch nicht her, es ging nur rasend schnell vorbei. Durch den überall gegenwärtigen Funkraum schwirrende Kurznachrichten zwingen den Protagonisten dazu, sich auf sagenhafte 160 Zeichen zu begrenzen. Die elektronische Post bietet da mehr Raum, doch ehrlich: Wann erlebte man dort zuletzt in seinem Posteingang ein Schriftstück mit Groß- und Kleinschreibung oder gar klar zu definierendem Anfang und Ende?
Die Arbeitswelt macht es sich da noch einfacher, da werden nur noch Fakten hin und her über den glasfaserigen Äther geschleudert. Platz für Kleinig-, Nettigkeiten? Pah, es muß ja schnell und gewinnorientiert gearbeitet werden im Supply-Attach-Main-Store-Power-Holding Management einer Firma, die früher vielleicht einfach nur Lebensmittel verkauft hat.
So kann man zwischenmenschliche Verbindungen natürlich auch zerstören, es bedarf dazu keinen "Krieg des Terrors", wie im vergangenen Jahr Sacha Baron Cohen, alias "Borat", US-amerikanische Aktivitäten so schön polemisch provozierend taufte.
Natürlich ist der schnelleren und einfacheren Kommunikation ein gewisser praktikabler Sinn nicht abzusprechen, genutzt wird es natürlich gerne, wir schreiben ja auch unsere eigene, elektronische Kolummne hier.
Doch in die sich hier gerade zart einschleichende Romantik, möchte die reine Fakten-Nutzen-Orientiertheit nicht so recht passen.
Denn nun fällt er doch noch, von oben und schleicht sich so schön nonchalant ein.
Der Schnee.
So isser, irgendwie immer von oben herab. Diese Natur, einen schönen Freund haben wir uns da ausgesucht. Macht mir einfach meine schönen Planungen für einen Freibadbesuch im Januar kaputt.
Wenigstens ist er so schön nutzlos, dass er mir gerade richtig sympatisch wird.
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