Am Steuerrad
Da steht man also am großen Rad, zieht, dreht, kurbelt und steuert den Kahn gen Hafen - das hofft man jedenfalls. Man steuert nach Gefühl, denn sehen tut man nichts. Da ist dieser Nebel, nicht irgend ein Nebel, nein, dieser Nebel.
Es ist der Nebel, der aufzieht, wenn man da so am Rad dreht und eigentlich ein Zeichen bräuchte.
Dann kommt der Nebel.
Der Leuchtturm ist nicht in Sicht, abgeschaltet - vielleicht essen sie da gerade die Mayonaise aus der Werbung, aber das mit dem leuchtenden Heiligenschein funktiert nicht.
Man steht da also und kurbelt, dreht und steuert - hat der Wind einen gerade aus der Bahn gedrückt oder womöglich die wahrhaft richtige Richtung angezeigt?
Der Nebel ist da und versperrt die Sicht. Nur manchmal offenbart sich eine Lücke und eröffnet den Blick auf die Umgebung. Kein Leuchtturm mit dem erhofften Wegweiser, nur kurze Eindrücke, Gischt und Wasserspiele, ein Puzzle aus kleine Gesten.
Das Bild bleibt verschwommen. Schön, aber verschwommen.
Die Wellen züngeln über die Reling und treffen tropfend ins Gesicht wie bei einem Spaziergang an einem verregneten Abend.
Man kann nicht recht sagen, ob der Regen kalt ist oder warm, ob er prasselt oder perlt.
Spült er die Farben aus dem schön ausgemalten Bild fort oder verleiht er eine vollendete weiche Zeichnung? Die Gedanken verharren im Regen, man betrachtet sich selbst beim Gang durch die Nacht, der Tritt in die Pfütze, der Laternenschein taucht die Szene in unwirklich reales Licht.
Die Gedanken sind echt aber sind sie auch real? Hat das Bild das Zeug zum Kunstwerk oder wird es abgebrochen, weil die schöne Inspiration abhanden kommt, das Zeichen fehlt, um dem Bild die finale Richtung zu geben?
Das Model bewegt sich, der Mensch lebt von der Bewegung, doch erlaubt sie dem Maler jene Drehung, jenen Tick vom Gewöhnlichen zum Besonderen, so dass jeder weitere Pinselstrich zur Vollendung gerät - oder war die Bewegung des Models eine Abwendung, ein Entzug der Inspiration? Werden die Konturen verwischt, so wie die der Pfütze im Schein der Straßenlaternen auf dem Weg durch die Stadt ?
Die Fußzehen sind naß, das Wasser steht auf dem Deck wie die Pfütze auf der Straße. Der Mond schimmert nur kurz durch den Nebel und man vermag nicht zu sagen, ob er zum Hafen führt oder davon ab - womöglich ist er auch gar kein Zeichen, er ist einfach nur da, weil er immer da ist.
Dunkelheit, verwischter Schein, unscharfe Gischt- und Wasserspiele - der Nebel selbst ist das Zeichen.
Da steht man also am großen Rad, zieht, dreht, kurbelt und steuert den Kahn gen Hafen - das hofft man jedenfalls. Man steuert nach Gefühl, denn sehen tut man nichts. Da ist dieser Nebel, nicht irgend ein Nebel, nein, dieser Nebel.
Es ist der Nebel, der aufzieht, wenn man da so am Rad dreht und eigentlich ein Zeichen bräuchte.
Dann kommt der Nebel.
Der Leuchtturm ist nicht in Sicht, abgeschaltet - vielleicht essen sie da gerade die Mayonaise aus der Werbung, aber das mit dem leuchtenden Heiligenschein funktiert nicht.
Man steht da also und kurbelt, dreht und steuert - hat der Wind einen gerade aus der Bahn gedrückt oder womöglich die wahrhaft richtige Richtung angezeigt?
Der Nebel ist da und versperrt die Sicht. Nur manchmal offenbart sich eine Lücke und eröffnet den Blick auf die Umgebung. Kein Leuchtturm mit dem erhofften Wegweiser, nur kurze Eindrücke, Gischt und Wasserspiele, ein Puzzle aus kleine Gesten.
Das Bild bleibt verschwommen. Schön, aber verschwommen.
Die Wellen züngeln über die Reling und treffen tropfend ins Gesicht wie bei einem Spaziergang an einem verregneten Abend.
Man kann nicht recht sagen, ob der Regen kalt ist oder warm, ob er prasselt oder perlt.
Spült er die Farben aus dem schön ausgemalten Bild fort oder verleiht er eine vollendete weiche Zeichnung? Die Gedanken verharren im Regen, man betrachtet sich selbst beim Gang durch die Nacht, der Tritt in die Pfütze, der Laternenschein taucht die Szene in unwirklich reales Licht.
Die Gedanken sind echt aber sind sie auch real? Hat das Bild das Zeug zum Kunstwerk oder wird es abgebrochen, weil die schöne Inspiration abhanden kommt, das Zeichen fehlt, um dem Bild die finale Richtung zu geben?
Das Model bewegt sich, der Mensch lebt von der Bewegung, doch erlaubt sie dem Maler jene Drehung, jenen Tick vom Gewöhnlichen zum Besonderen, so dass jeder weitere Pinselstrich zur Vollendung gerät - oder war die Bewegung des Models eine Abwendung, ein Entzug der Inspiration? Werden die Konturen verwischt, so wie die der Pfütze im Schein der Straßenlaternen auf dem Weg durch die Stadt ?
Die Fußzehen sind naß, das Wasser steht auf dem Deck wie die Pfütze auf der Straße. Der Mond schimmert nur kurz durch den Nebel und man vermag nicht zu sagen, ob er zum Hafen führt oder davon ab - womöglich ist er auch gar kein Zeichen, er ist einfach nur da, weil er immer da ist.
Sobald die Suche beginnt, treten die Dinge in den Hintergrund. Dreht man das Steuerrad auf diesen Pfaden, so ist man längst in die Ereignisse eingetaucht. Die Unklarheit, die Ungewissheit, sie schleicht sich erst an, wenn man einsteigt in diese Szene, wenn man ablässt von Wegweisern, Handbüchern und Straßenkarten, wenn man sich einlässt auf das Bild, das man hier ausmalt. Dann ist der erste Schritt längst der richtigen Richtung gefolgt. Hier gibt es keine Straßenkarten.
Der Augenblick, das Verharren, das von Gedanken gezeichnete Bild erlangt in dieser Szene nicht seine Schärfe - aber nur in dieser Szene schärfen Gedanken ein Bild.
Dunkelheit, verwischter Schein, unscharfe Gischt- und Wasserspiele - der Nebel selbst ist das Zeichen.
Man will blindlings das Ölzeug über Bord werfen, im Pulli die letzten Schritte durch knietiefes Wasser laufen - man wäre bald da.
Zum Finden aber braucht man dann die helfende Hand, die jedoch kann man nicht suchen, sie findet einen - und zwar nur im Nebel, der diese Szene so schützend umgibt.
Im nebeligen Regen steht man dabei natürlich noch immer selbst am Steuerrad, sucht, dreht und kurbelt weiter, das Ziel jedoch wird ohne ihre Hilfe unauffindbar bleiben. So hofft man darauf, dass sie dem selben Nebel gewahr wird und ihre Hand zur Hilfe reichen mag.
Im nebeligen Regen steht man dabei natürlich noch immer selbst am Steuerrad, sucht, dreht und kurbelt weiter, das Ziel jedoch wird ohne ihre Hilfe unauffindbar bleiben. So hofft man darauf, dass sie dem selben Nebel gewahr wird und ihre Hand zur Hilfe reichen mag.
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